Was macht man an einem verregneten Novembertag in Paris? Mademoiselle Lili hat da einen heißen Tipp.
Diesen Herbst haben die Design- und Foodfreunde in Paris nur noch ein Thema: Warst du schon bei Ogata? Nach der dritten Frage, die ich verneinen musste, machte ich mich endlich auf den Weg und fand mich an einem Ort wieder, der so exotisch wie vertraut wirkt und eine fast sakrale Aura verströmt. Kaum betritt man die kathedralenhafte Eingangshalle mit dem grob gehauenen Steinbrunnen, steigt einem der zarte Duft von Räucherwerk in die Nase. Ein minimalistischer, reduzierter Raum, der nur Raum sein will und gleichzeitig nach dem Himmel zu greifen scheint. Die Stufen hoch geht es zum japanischen Restaurant und zur Bar, links in die Boutique und zur Patisserie, unten im Keller, so erklärt die freundliche Empfangsdame in den Teesalon. Da dürfte man aber nur als Gast mit Reservierung herein.
In dem ehemaligen Eisenwarengeschäft im Herzen des Pariser Marais hat Shinichiro Ogata, in seiner Heimat Tokio der Lifestyle-Guru schlechthin, auf 800 Quadratmetern einen Tempel japanischer Lebensart eröffnet: Er ist Architekt, Designer, Schöngeist und Chefkoch in einer Person und sein synästhetisches Empfinden entfaltet er hier bis ins kleinste Detail: Von den Cocktails über die Menüs bis zu zum Geschirr, mit dem man isst und trinkt und das man in der angeschlossenen Boutique auch kaufen kann – alles wurde von Ogata selbst entworfen.