Weihnachtsshopping in Paris? In der Hauptstadt der Luxusmarken kann das ein teures Vergnügen werden. Muss aber nicht. Mademoiselle Lili weiß, wo man sich und andere glücklich macht ohne am Jahresanfang pleite zu sein.
Zugegeben, ich bin ein Weihnachtsmuffel. Wegen mir bräuchte es diesen kalendarisch verordneten Kauf- und Schlemmerrausch nicht, doch man kommt ja nicht drum herum. Vor allem, wenn die lieben Großen und Kleinen meines Herzens doch irgendein Geschenk erwarten. Um mich in Stimmung zu bringen, fahre ich am liebsten zu den Galeries Lafayette (40 Boulevard Haussmann). Um deren Schaufensterdekoration wird jedes Jahr ein Riesentamtam gemacht – zu Recht. Sie ist einfach immer spektakulär. Dieses Jahr geht es thematisch an den Nordpol, zu den Eisbären. Der junge Papierkünstler Lorenzo Papace lässt sie nicht nur in den Vitrinen tanzen, auch der animierte Mega-Weihnachtsbaum unter der Kuppel ist dieses Jahr zum ersten Mal ganz aus weißem Papier. Eine Smartphone-Applikation, in der sich die reale mit der virtuellen Welt kreuzt und es mitten im Kaufhaus schneien lässt, macht die Szenerie zu einer weihnachtlich-poetischen Schnitzeljagd nach dem Eisbären, nicht nach Pokemon.
Auf der exklusiven Rue Saint-Honoré sind die Preisklassen nach oben offen. Wer auf Marken-Logos auf Taschen, Portemonnaies und Lederaccessoires verzichten kann, der wird in der La Maroquinerie Saint-Honoré (334 rue Saint-Honoré) glücklich. Schöne Designs und feines italienisches Leder zu erschwinglichen Preisen – manche meiner Freundinnen haben schon ein Handtaschen-Sortiment für ein halbes Leben dort herausgeschleppt.